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RESTRUKTURIERUNGSMAGAZIN | |
Zeitschrift für Restrukturierung, Sanierung und strategische Unternehmensführung | ISSN 1867-7517 www.restrukturierungsmagazin.de |
Autonome Transportsysteme und neue Mobilitätskonzepte wie Car-Sharing und Fernbuslinien, aber auch die fortschreitende Digitalisierung und gesellschaftliche Forderungen nach größerer Nachhaltigkeit fordern auch Global Player der Mobilitätsbranche wie die Deutsche Bahn heraus. Im Rahmen des Restrukturierungsgipfel 2016 an der Frankfurt School of Finance and Management erläuterte Jan Wehking, Leiter des Projekt Management Office "Zukunft Bahn" der Deutschen Bahn AG in Berlin, wie die Bahn die Weichen für die wirtschaftliche Zukunft des Unternehmens stellt und gleichzeitig gesellschaftliche Akzeptanz sichert.
Restrukturierungsmagazin: Mit der Strategie "DB2020+" reagiert die Deutsche Bahn auf die neuen Herausforderungen im Personen- und Güterverkehr. An welchen konkreten Stellen innerhalb des DB Konzerns setzen Sie mit Ihrer Transformationsstrategie an?
Jan Wehking: Wir haben drei Stellhebel identifiziert: die Qualitätskultur, die digitale Kompetenz und die Leistungsfähigkeit. Das Handlungsfeld "Qualitätskultur" soll die operative Exzellenz und die Kundenorientierung im Kerngeschäft der Bahn verbessern. Hierzu trägt der zweite Hebel, die digitale Kompetenz, mit innovativen digitalen Lösungen und Geschäftsmodellen unterstützend bei - beispielsweise im Bereich der Automatisierungstechniken. Im dritten Feld, der Leistungsfähigkeit, sind schließlich Verbesserungsmaßnahmen zur Art der Zusammenarbeit und Verantwortungsübernahme im Konzern enthalten. Alle drei Handlungsfelder greifen ineinander und befruchten sich gegenseitig.
Restrukturierungsmagazin: Die Mobilitätsbranche in Deutschland entwickelt sich seit Jahren sehr dynamisch. Auch die Strategie "DB2020+" ist nicht das erste Zukunftskonzept der Bahn. Wie halten Sie die Bereitschaft zur kontinuierlichen Veränderung bei den Mitarbeitern der Bahn hoch?
Jan Wehking: In der Tat haben wir die Strategie "DB2020" aus dem Jahr 2012 zur "DB2020+" im Jahr 2015 weiterentwickelt. Hierbei war es uns wichtig, einerseits auf den Erfolgen der Vergangenheit aufzubauen und andererseits fehlerhafte Einschätzungen offen einzugestehen und diese zu korrigieren. Damit wollen wir verhindern, dass bei unseren Mitarbeitern das Gefühl entsteht, wir würden einer unveränderten Strategie lediglich einen neuen Namen geben. Außerdem war es uns wichtig, deutlich zu machen, dass es Veränderungen im Markt gegeben hat, die zusätzliche Anpassungen erfordern. Hierzu zählt beispielsweise der gestiegene Wettbewerb auf der Straße und Schiene.
Restrukturierungsmagazin: Als Konzernstratege der Deutschen Bahn beschäftigen Sie sich heute schon mit der Mobilität von übermorgen. Welche aktuellen Trends werden Ihrer Einschätzung nach die größten Auswirkungen auf die gleisgebundene Mobilität in Deutschland in der Zukunft haben?
Jan Wehking: Zu den größten Trends der Mobilitätsbranche zählen die Digitalisierung, die Automatisierung und das Autonome Fahren. Besonders der Wettbewerb auf der Straße ist für die Deutsche Bahn relevant. Dabei stellt sich die Frage, wo in Zukunft schneller autonom gefahren werden kann und darf – auf der Straße oder auf der Schiene. Für das Mobilitätskonzept der Zukunft sind schließlich die Kundenwünsche und Bedürfnisse ausschlaggebend. Hier wird es auch zukünftig darum gehen, intelligente Schnittstellen zwischen Straße und Schiene im Personen- wie Güterverkehr zu schaffen - ganz gleich, ob und wer autonom fährt. Daran arbeiten wir bereits jetzt mit großer Leidenschaft.
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Stand der Informationen: 16. September 2016.
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