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6. Oktober 2024

Maritime Notfallvorsorge - Bremerhavener Fachkolloquium des Havariekommandos

Cuxhaven - 150 Experten aus Dänemark, Schweden, den USA und Deutschland tauschten sich auf dem diesjährigen Fachkolloquium des Havariekommandos über ihre neuesten Erkenntnisse im Maritimen Notfallmanagement aus. Gleich vier Vorträge waren dem Thema "Luftüberwachung von Meeresverschmutzungen" gewidmet. Außerdem standen drei Unglücke aus dem vergangenen Jahr auf der Agenda der Expertenkonferenz: Das Kentern der Ölplattform "Deep Water Horizon" im Golf von Mexiko mit seinen Folgen für die Umwelt, ein Brand im Maschinenraum eines Kreuzfahrtschiffes und der Brand auf der Ostseefähre "Lisco Gloria".

"Man muss nicht jede Erfahrung selbst machen. Aus den Erkenntnissen der Kollegen kann man viel lernen", erklärt der Leiter des Havariekommandos, Hans-Werner Monsees im Rahmen des Kolloquiums. Das Havariekommando versteht sich als Kompetenzzentrum für Maritimes Notfallmanagement. Der ständige Kontakt zu Wissenschaftlern, Technikern und anderen Experten hilft, das Notfallmanagement kontinuierlich zu verbessern. "Wir suchen nicht nach der nächstbesten, sondern nach der besten Lösung, um die Folgen von schweren Unfällen auf See zu mildern", so Monsees. Weitere Themenschwerpunkte bildeten das Sicherheitssystem auf Autotransportern und ein neues System, mit dem Öl auch bei hohem Wellengang von der Meeresoberfläche abgeschöpft werden kann.

In diesem Jahr blicken das Havariekommando und die Deutsche Marine außerdem auf ein Vierteljahrhundert der Überwachung von Meeresverschmutzung aus der Luft zurück. 1986 starteten die ersten umgerüsteten Flugzeuge vom Typ Do 28 des Marinefliegergeschwaders 5 von Kiel aus zu Überwachungsflügen in Nord- und Ostsee. Seit 1994 wird der Flugbetrieb vom Marinefliegergeschwader 3 "Graf Zeppelin" in Nordholz durchgeführt. Mehrmals täglich werden Nord- und Ostsee überflogen und nach illegalen Schadstoffeinleitungen abgesucht. Die Luftüberwachung von Meeresverschmutzungen gilt dabei als eine Erfolgsgeschichte: Die Anzahl der gefundenen Verschmutzungen geht kontinuierlich zurück, obwohl die Anzahl der vom Marinefliegergeschwader 3 geleisteten Flugstunden stetig gestiegen ist.

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Stand der Informationen: 24. Februar 2011.